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KMK-Präsident hält EU-Zuwanderer für unterschätzte Schülergruppe

Archivmeldung vom 31.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Eine fast schon typische Schule in Deutschland... (Symbolbild)
Eine fast schon typische Schule in Deutschland... (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Hessens Ressortchef Alexander Lorz (CDU), hält die Kinder von Zuwanderern aus EU-Staaten für eine zu Unrecht unterschätzte Schülergruppe im Gegensatz zu Flüchtlingen. "Mittlerweile ist die Zuwanderung von Flüchtlingen deutlich zurückgegangen. Diese Neuzugänge sind an den Schulen nicht mehr die größte Herausforderung", sagte Lorz der "Welt".

Er wolle daher den Blick auf "eine unterschätzte Gruppe lenken: diejenigen, die aus der EU zu uns kommen." Diese Schüler hätten tendenziell die gleichen Probleme wie Flüchtlinge, abgesehen von der Traumatisierung. "Sie kommen ebenfalls oft ohne Sprachkenntnisse. Um sie müssen wir uns besser kümmern als bisher", so Lorz weiter. Für diese Gruppe sollten ebenfalls separate Deutschklassen eingerichtet werden. "Separate Deutschklassen nützen nicht nur Flüchtlingen, sie nutzen auch Menschen aus Osteuropa, aus Spanien oder Italien. Die Sprachfähigkeit ist entscheidend, nicht der Status", sagte der KMK-Präsident. Die Flüchtlingsintegration war Lorz zufolge erfolgreich. "Was die Flüchtlinge betrifft, läuft das inzwischen erstaunlich gut. Die Aufgabe ist nicht vollständig bewältigt. Aber die Entwicklungen stimmen hoffnungsfroh." Lorz hat das Thema Deutsch als Bildungssprache zum Schwerpunkt seiner Präsidentschaft gemacht.

Dabei blickt er auch kritisch auf den Fremdsprachenunterricht in den Grundschulen: "Ich glaube, wir haben hier mehr erwartet, als einlösbar war. Aus dem Grundgedanken, dass ein früher Spracherwerb ein leichter Spracherwerb ist, hat man immer früher mit Fremdsprachen begonnen. Doch wir mussten erleben, dass sich das Zeitfenster in der Grundschule schon weit geschlossen hat", sagte der KMK-Präsident der "Welt". Lorz sieht "Fremdsprachenvermittlung nicht als primäre Aufgabe der Grundschule". Der Fokus müsse ganz klar auf dem Deutschen liegen. Dabei sei es auch nötig, wieder mehr Deutsch zu unterrichten. Vielerorts seien Deutschstunden zugunsten von Fremdsprachen gekürzt worden. "Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir unsere Stundentafel in Deutsch wieder ausweiten. In Hessen haben wir das schon beschlossen", so Lorz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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