Initiative für Soldaten-Ehrenmal am Reichstag
Archivmeldung vom 07.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIm Bundestag zeichnet sich eine Initiative zur Errichtung eines Mahnmals für die bei Auslandseinsätzen ums Leben gekommenen deutschen Soldaten am Berliner Reichstagsgebäude ab.
Der
SPD-Verteidigungsexperte Jörn Thießen, früher Büroleiter des
Verteidigungsministers Rudolf Scharping, und FDP-Generalsekretär Dirk
Niebel begründeten dies gegenüber dem Magazin stern übereinstimmend
damit, dass diese Einsätze vom Bundestag beschlossen worden seien und
die Bundeswehr somit eine Parlamentsarmee sei. Sie widersetzten sich
damit dem Plan von Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU), das
Ehrenmal abseits der Öffentlichkeit auf dem Gelände des Berliner
Ministeriums zu errichten.
Niebel plädierte für eine "Gedenkstätte im Rahmen des Reichstagsgebäudes". Thießen, der dem Verteidigungsausschuss des Bundestages angehört, will mit dem Mahnmal am Reichstag aber nicht nur an die getöteten Soldaten, sondern auch an die im Ausland ums Leben gekommenen zivilen Einsatzkräfte wie Polizisten und Aufbauhelfer erinnern. "Angehörige, die das wollen, sollen dort deren Namen veröffentlichen können", sagte der SPD-Abgeordnete dem stern.
Niebel und Thießen setzten sich zugleich dafür ein, zumindest die
anonymisierten Daten der im Ausland ums Leben gekommenen deutschen
Soldaten zu veröffentlichen: Dienstgrad, Alter, Herkunft sowie Ort,
Zeitpunkt und Ursache des Todes. Verteidigungsminister Jung lehnt das
bislang unter Hinweis auf Datenschutz ab. Bei Auslandseinsätzen sind
bislang 65 deutsche Soldaten ums Leben gekommen.
Quelle: Pressemitteilung stern