BSW will Erklärung des Generalbundesanwalts zu Nord Stream
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach den Medienberichten über einen Haftbefehl gegen einen Ukrainer infolge der Nordstream-Pipeline-Sabotage fordert das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Stellungnahme von Generalbundesanwalt Jens Rommel im Bundestag.
"Wir erwarten, dass Generalbundesanwalt Rommel den Innenausschuss des
Bundestages so schnell wie möglich informiert, endlich alle Fakten auf
den Tisch legt", sagte Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der
BSW-Gruppe im Bundestag, dem "Tagesspiegel" (Online-Ausgabe). "Es ist
ein himmelschreiender Skandal, dass die Justiz zwei Jahre lang angeblich
im Dunkeln tappt und auch den Abgeordneten jede Information verweigert
wurde."
"Wenn ein russischer Agent in Berlin einen Kaffee trinkt,
wenn es einen Hackerangriff gibt, werden wir nach zehn Minuten
informiert, wer es war, auch wenn die Faktenlage dünn ist", sagte Ernst:
"Man muss kein Kriminalist sei, um zu ahnen, hier wurden Informationen
zurückgehalten. Der Verdacht liegt nah: Unsere Ermittlungsbehörden sind
deshalb so zugeknöpft, weil es Hinweise auf die Ukraine gibt. Es wäre
ein Skandal, wenn Staatsraison dazu führt, dass Spuren in die Ukraine
ignoriert und Ermittlungsergebnisse zurückgehalten wurden."
Die
Anschläge gegen die Pipelines könnten "nicht von einem Privatmann oder
Stammtischbrüdern organisiert worden sein", sagte Ernst, "da steht ein
Staat dahinter". Er sagte weiter: "Wenn die Ukraine einen Terroranschlag
gegen unsere Infrastruktur organisiert hat, müssen sofort alle
militärischen Hilfen infrage gestellt werden." Sofern sich herausstelle,
dass Polen die Festnahme des verdächtigten Ukrainers verhindert haben
sollte, müsse die Bundesregierung das mit der polnischen Regierung
klären. "Es wirft ein seltsames Bild auf die Zusammenarbeit der
Nato-Staaten, sollte sich der Vorwurf erhärten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur