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Seehofer fordert Merkel zu Selbstkritik auf

Archivmeldung vom 25.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Horst Seehofer (2016)
Horst Seehofer (2016)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ex-CSU-Chef Horst Seehofer hat Altkanzlerin Angela Merkel anlässlich der CDU-Feier zu ihrem 70. Geburtstag an diesem Mittwoch zur Selbstkritik aufgefordert. "Ich finde, Angela Merkel würde sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie mal erklärt: In der Migrationsfrage habe ich nicht jeden Tag richtig gelegen", sagte Seehofer der "Süddeutschen Zeitung".

Er habe "keine Triumphgefühle, dass jetzt sehr viel von dem getan wird, was ich schon vor Jahren gefordert habe - und dafür von einigen sogar als Rechtsextremist beschimpft wurde". Genugtuung nach innen, die habe er aber schon.

Die starken Wahlergebnisse der AfD würden auch ihm große Sorgen bereiten, sagte Seehofer. "Eine der schlimmsten Folgen von Merkels Kurs ist das gefährliche Aufblühen der AfD", glaubt der ehemalige CSU-Chef und frühere bayerische Ministerpräsident. Er begrüßte deshalb den Kurs von CDU-Chef Friedrich Merz - und seine Ausrufung zum Kanzlerkandidaten der Union. "Der Merz versteht sein Handwerk", findet Seehofer. "Nachdem er in der Bundespressekonferenz seinen Vorstoß zur Migrationspolitik gemacht hat, habe ich ihn angerufen und nur gesagt: 'Friedrich, so führt man ein Land.'"

Seehofer und Merkel waren zehn Jahre lang gleichzeitig Parteivorsitzende. Die beiden saßen außerdem gemeinsam im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Und Seehofer war Minister in Merkels ersten und Merkels letzten Kabinett. Jetzt wartet Seehofer auf das Buch, das die Altkanzlerin im November veröffentlichen will - vor allem wegen der möglichen Passagen zum Streit über die Migrationspolitik. "Ich bin gespannt, wie sie diese Zeit in ihrem Buch darstellen wird", sagte Seehofer. "Wenn sie die Dinge da falsch darstellt, müsste ich doch noch ein Buch schreiben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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