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BKA-Chef warnt vor Anschlägen

Archivmeldung vom 01.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Deutschland ist nach wie vor im Fokus islamistischer Terroristen. Laut BKA-Chef Ziercke wächst die Zahl der jungen Deutschen, die zum Islam konvertiert sind.

In Deutschland besteht nach BKA-Angaben weiter die Gefahr islamistischer Terroranschläge. "Wir müssen davon ausgehen, dass auf höchster Ebene von El Kaida und anderen terroristischen Gruppierungen Anschläge in Deutschland befürwortet werden", sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, bei einer Tagung von rund 100 Sicherheitsexperten in Erfurt. Seit 2000 seien sieben große Anschläge in Deutschland verhindert worden. Laut Ziercke wächst die Zahl der jungen Deutschen, die zum Islam konvertiert sind und sich zu Terroristen ausbilden lassen.

Die Gefährder seien heute jünger und oftmals in Deutschland aufgewachsen. Derzeit gebe es Hinweise auf etwa 50 Menschen in Deutschland, die sich in Ausbildungslagern in Pakistan und Afghanistan aufgehalten haben und dort im Umgang mit Sprengstoff und Waffen geschult wurden. Zudem sprach er von 80 bis 100 sogenannten Gefährdern. "Wir bearbeiten aktuell 233 Verfahren mit islamistisch-terroristischen Hintergrund." Insgesamt sei ein Erstarken von El Kaida zu beobachten.

Laut Ziercke gibt es etwa 20 Anschlagsdrohungen, in denen Deutschland genannt wird. Mit diesen Drohungen und etwaigen Anschlägen werde ein Wechsel in der deutschen Afghanistan-Politik angestrebt. So gebe es etwa auch eine steigende Tendenz bei Anschlägen auf deutsche Soldaten in Afghanistan. Der Präsident des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Sippel, sprach von etwa 32.000 Islamisten in Deutschland. Das seien etwa ein Prozent der Muslime. Es sei allerdings in erster Linie ein Problem in den alten Bundesländern.

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