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Polizei fürchtet wegen Seehofers Äußerung um innere Sicherheit

Archivmeldung vom 17.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, sorgt sich wegen der islamkritischen Äußerungen von Bundesinnenminister Horste Seehofer (CSU) um die innere Sicherheit. Die Aussage, wonach der Islam nicht zu Deutschland gehöre, sei "nicht zielführend und sogar kontraproduktiv", sagte Schulz dem "Handelsblatt". "Horst Seehofer schürt mit seiner Aussage unnötig innergesellschaftliche Konflikte und Vorurteile, die nicht zuletzt die Polizei auszubaden hat."

Sollte die Aussage vom neuen Bundesinnenminister der Startschuss für die Diskussion um den Heimat-Begriff gewesen sein, sei das "ein Fehlstart" gewesen. In der Islam-Debatte sei man eigentlich schon ein Stück weiter gewesen, sagte Schulz weiter. "Selbstverständlich gehört der Islam zu Deutschland und wird auch durch unser Grundgesetz geschützt", betonte der Polizeigewerkschafter.

"Zweifler sollten einen Blick in die Geschichtsbücher werfen." Die heutige deutsche Kultur sei durch griechische, römische, arabisch-islamische, jüdische und christliche Einflüsse geprägt, hauptsächlich aber durch die Aufklärung, die Deutschland zu dem modernen säkularen Rechtsstaat gemacht habe, der er heute sei. "Man kann auch nicht sagen, dass Muslime zwar zu uns gehören, der Islam aber nicht - beides ist untrennbar", betonte der BDK-Chef. Auch der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, unterstrich, der Islam sei heute "ein Teil von Deutschland".

"Die Aufgabe des Heimatministers ist es, seinen Beitrag zur Integration zu leisten, damit unsere Heimat für alle lebens- und liebenswert ist", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Handelsblatt". "Brücken bauen statt Gräben aufzureißen ist die Aufgabe für alle anständigen Deutschen." Der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle warf Seehofer vor, eine "überflüssige und schädliche Debatte" angestoßen zu haben, aus der keinerlei praktische Konsequenzen folgten. "Offensichtlich hat sich der neue Bundesinnenminister schon nach wenigen Tagen entschieden, sein Amt allein für den bayerischen Landtagswahlkampf zu nutzen", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Handelsblatt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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