Scholz: Versuchen, Helfer schneller aus Afghanistan nach Deutschland zu holen
Archivmeldung vom 10.08.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach Angaben von Vizekanzler Olaf Scholz will die Bundesregierung die Helfer der deutschen Truppen und deren Familien schneller aus Afghanistan nach Deutschland holen. "Wir diskutieren, ob es Möglichkeiten gibt, den Transport zu beschleunigen, um die Betroffenen schneller auszufliegen", sagte der SPD-Kanzlerkandidat im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Scholz weiter: "Das kann Deutschland aber nicht alleine entscheiden, da geht es um eine enge Abstimmung mit der afghanischen Regierung. Es laufen intensive Bemühungen, denn wir sind für die Einheimischen verantwortlich, die uns vor Ort unterstützt haben."
Zur Debatte über einen generellen Abschiebestopp nach Afghanistan erklärte der Kanzlerkandidat: "Generell bleibt es unser Wunsch, diejenigen abzuschieben, die schwere Straftaten begangen haben. Solche Täter dürfen nicht damit rechnen, dass sie bei uns bleiben können." In welche Länder nicht abgeschoben werde, ergebe sich "aus den Lageberichten des Auswärtigen Amtes".
Ein neues Militärengagement, um die radikalislamischen Taliban zu stoppen, lehnte Scholz ab: "Einen weiteren Militäreinsatz in Afghanistan halte ich für unangezeigt. Nach 20 Jahren hat sich die internationale Gemeinschaft gerade zurückgezogen. National wie international gibt es keinerlei Bestrebungen für einen abermaligen Einsatz."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)