Kretschmanns Äußerung zu Rechtschreibung stößt auf breite Ablehnung
Archivmeldung vom 24.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Äußerung von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), es sei nicht mehr so wichtig, Rechtschreibung zu pauken, stößt auf breite Ablehnung. "Richtig schreiben zu können, ist eine wichtige Fähigkeit. Daran hat sich nichts geändert", sagte Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Die Vermittlung der Rechtschreibung an den Schulen gewinne "in der heutigen Zeit sogar noch an Bedeutung, weil sie in der Kommunikation in den sozialen Medien vernachlässigt" werde. Im Studium und Beruf werde aber immer noch großer Wert auf korrekte Rechtschreibung gelegt. "Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtfertigkeit Politiker, wie jetzt Ministerpräsident Kretschmann sich zu bildungspolitischen Grundsatzfragen äußern. Selbst das Grundgerüst an Rechtschreibkenntnissen, was immer das dann auch ist, welches Ministerpräsident Kretschmann doch als notwendig empfindet, muss erst einmal erworben werden", sagte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), den Zeitungen.
Seine Lehrergewerkschaft unterstütze "das Vorgehen jedes Kultusministeriums, das die Relevanz von Schreiben und Rechtschreiben erkennt, unterstützt, in den Lehrplänen verankert und entsprechende Zeit für das Üben einräumt", so der VBE-Chef weiter. Auch der bildungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Albrecht Rupprecht (CSU), hob die Bedeutung der Rechtschreibung hervor. "Die Beherrschung der eigenen Muttersprache ist ein grundlegendes Kulturgut und Basis für Bildungserfolg und individuelle Entfaltung. Rechtschreibung muss als Grundfertigkeit in der Schule erlernt und geübt werden, unabhängig davon, ob es heutzutage digitale Hilfsmittel gibt", sagte Rupprecht den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Quelle: dts Nachrichtenagentur