DGB und Mieterbund wollen jährlich 100.000 neue Sozialwohnungen
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Mieterbund haben Union und SPD dazu aufgefordert, bei den Koalitionsverhandlungen dem Thema Wohnen Priorität einzuräumen und jährlich 100.000 neue Sozialwohnungen zu bauen. "Das Thema Wohnen muss ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden", heißt es in einem offenen Brief an die Verhandlungsspitzen, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
"Wir fordern im Rahmen der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD
entschlossene Maßnahmen für eine soziale und gerechte Wohnungspolitik."
Sie
pochen unter anderem auf 100.000 Sozialwohnungen jährlich. "Wir
brauchen dauerhaft ein von der Schuldenbremse ausgenommenes
Investitionsprogramm für den bezahlbaren Wohnungsbau, um endlich mehr
Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen zu bauen", heißt es weiter.
"Darüber hinaus muss der soziale Wohnungsbau im Finanzpaket
berücksichtigt werden", fordern sie. Bund und Länder müssten insgesamt
12,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen.
Zudem soll
die Mietpreisbremse verlängert und verschärft und ein bundesweites
Zweckentfremdungsverbot umgesetzt werden. Eine "Umwandlungsbremse" soll
vor Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen schützen. Weitere
Forderungen sind eine strengere Regulierung von Indexmietverträgen sowie
eine Stärkung des kommunalen Vorkaufsrechts.
"Wohnen darf kein
Luxus sein, es ist ein Grundrecht für alle. Daher muss das Thema
bezahlbarer Wohnraum Priorität bei den Koalitionsverhandlungen haben",
sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell den Zeitungen. Der Bund müsse
mehr Geld investieren und auch rechtliche Fragen rund ums Mietrecht
klären.
"Die dringend nötigen und lange verschleppten
mietrechtlichen Reformen kosten den Staat keinen einzigen Cent", sagte
der Präsident des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten. Die Politik
müsse "nur mutig genug sein, sie endlich anzugehen" und damit Mieter
vor "immer weiter steigenden Mieten" zu schützen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur