Magazin: Linkspartei verliert Mitglieder
Archivmeldung vom 18.03.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Basis der Linken schwindet: Ende 2012 zählte die Partei 63.761 Mitglieder, ein Jahr zuvor hatte sie noch knapp 69.500 verzeichnet. Damit nähert sich die Partei Die Linke der Größe der ehemaligen PDS an, die vor der Fusion mit der WASG im Jahr 2007 allein auf rund 60.000 Mitglieder kam, wie der "Spiegel" berichtet.
Ihren Höchststand erreichte die Partei 2009 mit mehr als 78.000 Genossen. Während in den Westverbänden Karteibereinigungen und Austritte als die Hauptursache gelten, verliert die Linke in den deutlich stärkeren Ostverbänden viele Genossen durch Tod. Größter Landesverband ist weiterhin Sachsen mit 10.200 Mitgliedern, die kleinste Einheit bildet Bremen mit nur noch rund 460 Genossen.
Linkspartei drängt Lafontaine zu Kandidatur für Bundestag
Weitere führende Politiker westdeutscher Landesverbände der Linkspartei haben sich für eine Bundestagskandidatur des früheren Fraktions- und Bundesvorsitzenden Oskar Lafontaine ausgesprochen. "Sehr wünschenswert" nennt die hessische Fraktionsvorsitzende Janine Wissler, die am 22. September auch mit Hilfe Lafontaines in den Landtag in Wiesbaden zurückkehren will, eine Bundestagskandidatur des früheren SPD-Vorsitzenden: "Er kann Inhalte sehr gut vermitteln und wirkt in die sozialdemokratische Wählerschaft. Und er würde den Bundestag bereichern," sagte Wissler der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Lafontaine wäre im Wahlkampf auch kein Ersatz für den Spitzenkandidaten Gysi. "Beide sind Zugpferde für uns," sagte die Linkspartei-Politikerin. Allerdings dürfe es keine wochenlange "Hängepartie" wie vergangenes Jahr um den Bundesvorsitz geben, drängte sie auf eine Entscheidung deutlich vor dem 5. Mai. Erst an diesem Tag will der 69 Jahre alte Lafontaine auf dem Parteitag der Saar-Linkspartei zur Listenaufstellung für die Bundestagswahl seine Entscheidung über eine Rückkehr in die Bundespolitik verkünden.
Lafontaine ist seit Herbst 2009 Vorsitzender Linksparteifraktion im saarländischen Landtag. Der parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Alexander Ulrich, wünscht sich Lafontaine zusammen mit seiner in Nordrhein-Westfalen kandidierenden Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht und dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi als eine Art Spitzentrio. "Wenn alle drei auf dem Wahlzettel stehen wäre das sehr gut für uns," sagte der rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete der F.A.Z. Lafontaine habe eine "Lücke in der Bundestagsfraktion hinterlassen".
Einen Machtkampf und einen neuen Richtungsstreit mit dem ostdeutschen Reformflügel der Partei um Dietmar Bartsch befürchtet Ulrich nicht. Schließlich habe sich auch der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter, für eine Bundestagskandidatur Lafontaines ausgesproch! en.
Quelle: dts Nachrichtenagentur