SPD-Ministerinnen kritisieren Lauterbach-Plan zu Bürgertests
Archivmeldung vom 22.06.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD-Gesundheitsministerinnen von Niedersachsen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben sich gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (ebenfalls SPD) ausgesprochen, die anlasslosen Corona-Bürgertests nicht über den Juni hinaus fortzuführen.
"Ich würde mir wünschen, dass der Bund das Testen weiter verlängert, auch finanziert", sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Es ist wichtig, dass die Menschen ein kostenloses Testangebot haben. Aufgrund steigender Infektionszahlen ist dies notwendig", so Köpping.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens sagte, dass die Testpflicht in Schulen, Kitas und fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens zwar abgeschafft sei, sie halte es aber "für einen klugen Ansatz, auch bis auf Weiteres kostenlose Tests für all diejenigen zur Verfügung zu stellen, die sich freiwillig testen möchten". Man sehe die Finanzierung der Bürgertests "auch weiterhin ganz klar als Bundesaufgabe", so Behrens.
"Wir sind in die Abrechnung der Tests bis dato überhaupt nicht eingebunden und könnten diese Aufgabe so kurzfristig weder personell noch finanziell schultern", sagte die niedersächsische Gesundheitsministerin. Auch Stefanie Drese, Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vorpommern, drängt auf eine Fortführung der Bürgertests.
"Wir brauchen kostenlose Bürgertests vor allem dort, wo Tests aus Sicherheitsgründen noch vorgeschrieben sind, wie in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen", so Drese. Vulnerable Gruppen müssten präventiv geschützt werden. "Deshalb ist es wichtig, dass der Bund die Finanzierung der kostenlosen Bürgertests und die Refinanzierung der Testungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen auch über den 30. Juni 2022 hinaus sicherstellt", sagte die Ministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur