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Union und SPD streiten über Deckelung von Dispo-Zinsen

Archivmeldung vom 19.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Zwischen Union und SPD ist ein Streit über die Deckelung von Dispo-Zinsen entbrannt. Wie "Handelsblatt-Online" berichtet, will die SPD einen gesetzlich gedeckelten Zinssatz von acht Prozent oberhalb des von der Bundesbank festgelegten Basiszinssatzes durchsetzen. Dies lehnt die Union jedoch strikt ab. "Mit den Vorschlägen der SPD wird die Verschuldung der Privatleute eher gefördert als abgebaut", sagte der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Meister. Im Übrigen seien schon zahlreiche Bankleistungen gebührenfrei, man denke nur an das gebührenfreie Konto.

Das Thema steht am morgigen Mittwoch auf der Tagesordnung der Koalitionsarbeitsgruppe Finanzen. Als Kompromiss schlägt Meister vor, den Banken mehr Transparenz abzuverlangen. "Wir wollen einen Warnhinweis und bei längerer Inanspruchnahme eines Dispositionskredits eine Beratung hin zu kostengünstigeren Alternativen erreichen", sagte der CDU-Politiker.

Der SPD geht der Vorschlag nicht weit genug. "Natürlich sind erhöhte Transparenzpflichten ein Schritt in die richtige Richtung", sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß. "Aber aus Sicht der Verbraucher ist er sicherlich nicht ausreichend."

Sparkassen-Verband lehnt Deckelung von Dispo-Zinsen ab

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hält nichts von SPD-Überlegungen, den Dispo-Zins bei acht Prozent oberhalb des von der Bundesbank festgelegten Basiszinssatzes zu deckeln. "Preise sollten sich in einer Marktwirtschaft am Markt bilden. Das gilt auch für den Dispo", sagte DSGV-Sprecher Stefan Marotzke "Handelsblatt-Online". Preisobergrenzen bildeten Preise in aller Regel nicht marktgerecht ab. "Sie sind ein starres Korsett, das die Gefahr birgt, dass die Preise in der Nähe der Obergrenze eingefroren werden", warnte der Sprecher.

Eine Deckelung hält auch Thomas Hartmann-Wendels, Bankprofessor an der Universität Köln, nicht für sinnvoll. "Der Dispo ist kein Kredit, der als langfristiges Finanzierungsinstrument genutzt werden soll, sondern kurzfristige Liquiditätsengpässe ausgleichen soll", sagte Hartmann-Wendels "Handelsblatt-Online". Mehr Transparenz und Warnhinweise, wie die Union vorschlägt, seien daher angemessen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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