Menschenrechts-Politikerin: Weltgemeinschaft hat aus Srebrenica wenig gelernt
Archivmeldung vom 13.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Bundestags, Gyde Jensen, hat der Weltgemeinschaft vorgeworfen, keine Lehren aus dem Massaker von Srebrenica vor 25 Jahren für nachfolgende Kriege und Konflikte gezogen zu haben.
"Wenn man sich ansieht, was direkt vor unserer europäischen Haustür in Syrien passiert, müssen wir ganz klar sagen, dass die Weltgemeinschaft so viel scheinbar nicht gelernt hat", sagte die FDP-Politikerin der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Die jüngsten gescheiterten Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat über Hilfsmaßnahmen für das Bürgerkriegsland seien ein Beleg dafür. Furchtbarste Verbrechen wie Genozide könnten nur verhindert werden, wenn multilaterale Institutionen gestärkt würden. Es könne aber auch jeder Einzelne Verantwortung übernehmen, sagte Jensen. "Immer dann, wenn Menschenrechte zur Verhandlungsmasse werden, verroht diese Welt ein Stückchen mehr. Jeder Einzelne habe deshalb die Verantwortung, im Alltag Haltung zu zeigen, wenn Menschen ihrer Würde beraubt würden.
Quelle: Rheinische Post (ots)