Wirtschaftsweise Grimm bringt Ende der Ampel-Koalition ins Spiel
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt die Bundesregierung eindringlich davor, erneut einen Haushalt auf den Weg zu bringen, der im Verdacht steht, verfassungswidrig zu sein. Dabei bringt die Ökonomin der Technischen Universität Nürnberg ein Ende der Ampel-Koalition ins Spiel.
Wenn man es nicht schaffe, die Schuldenbremse zu reformieren, "dann muss
man als guter Demokrat den Ehrgeiz haben, die Regeln einzuhalten, oder
die Verantwortung abgeben", sagte Grimm an Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) gerichtet der "Bild am Sonntag". Die Ampel dürfe keinen
"angreifbaren Haushalt aufstellen", so Grimm weiter. Würden erneut
Klagen gegen einen Ampel-Haushalt vor dem Bundesverfassungsgericht
Erfolg haben, brächte dies die Regierung in Verruf. Es dürfe nicht zur
Gewohnheit werden, "die Gesetzeslage zu ignorieren, nur weil man die
aktuellen Regeln für unbequem oder nicht richtig hält". Sonst müsse man
Mehrheiten organisieren, um die Schuldenbremse anzupassen.
Laut
Grimm wäre ein Aufweichen der Schuldenbremse nicht zielführend: "Der
zusätzliche Spielraum wäre im Nullkommanichts aufgebraucht und die
Diskussionen gingen von vorn los." Grimm warnt: "Wenn man ehrlich ist:
Es geht nicht um fünf Milliarden hin oder her. Es muss darum gehen,
strukturell umzusteuern, um das Land für zukünftige Herausforderungen zu
wappnen: Der Verteidigungshaushalt muss steigen, ebenso wie die
Ausgaben für Bildung in den Länderhaushalten. Und das alles, ohne die
Schuldentragfähigkeit zu verlieren."
Sebastian Brehm, Finanz- und
Haushaltsexperte der CSU, warnte ebenfalls vor neuen Haushalts-Tricks
der Bundesregierung: "Nach meinen Informationen laufen im Kanzleramt
Vorbereitungen, um mit neuen Tricks die bereits bis zum rechtlich
möglichen Anschlag ausgeschöpfte Schuldenspirale noch weiter zu drehen.
Offenbar will man der Autobahngesellschaft durch Scheineinnahmen etwa
aus der Lkw-Maut die Möglichkeit zu eigener unbegrenzter
Schuldenaufnahme verschaffen." Die Regierung wolle damit die
tatsächliche Höhe der Staatsverschuldung verschleiern. Finanzminister
Christian Lindner (FDP) müsse "die Manipulationsversuche des
Kanzleramtes stoppen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur