Nouripour kritisiert Debatte über "Obergrenze"
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chef Omid Nouripour hält nichts von der neuen Debatte über eine "Obergrenze" für Flüchtlinge. Stattdessen solle man mehr über eine "Belastungsgrenze" sprechen, sagte er am Donnerstag den Sendern RTL und ntv.
Das seien unterschiedliche Dinge. "Die Obergrenze ist eine alte Marotte,
die jetzt im Wahlkampf hochgezogen wird", so Nouripour. Er appelliere
an alle Parteien: "Lösungen bringen und keine Parolen, das wäre schon
ein Schritt nach vorne. Denn viele Vorschläge, die ich bisher gehört
habe, machen überhaupt keinen Sinn."
Darunter zählt für den
Grünen-Chef auch der Vorschlag, Sachleistungen statt Bargeld auszugeben.
"Wenn Personal fehlt und wir gleichzeitig sagen, die Kommunen sollen
jetzt die Logistik von Sachleistungen gewährleisten, wo sollen die Leute
dafür herkommen." Von dem Vorschlag stationärer Grenzkontrollen hält
Nouripour auch nichts: Feste Kontrollen an den Grenzen würden nicht dazu
führen, dass weniger Leute ins Land kommen, sondern eher mehr Stau
verursachen. "Wir müssen dringend aufpassen, dass der Binnenmarkt
innerhalb der EU nicht infrage gestellt wird. Entscheiden ist, dass die
Außengrenzen geschützt sind", mahnt der Grünen-Politiker.
Statt festen Grenzkontrollen, sollte es mehr Stichproben im Land geben, so Nouripour.
Quelle: dts Nachrichtenagentur