Finanzausgleich: Schneider wirft Söder "Erpressungsmethoden" vor
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Foto: Steffen Prößdorf
Lizenz: CC BY-SA 4.0
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In der Debatte um den Finanzausgleich der Länder hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) scharf kritisiert. "Bayern agiert immer gleich: Söder beschließt den Länderfinanzausgleich mit und beschwert sich hinterher darüber", sagte Schneider dem Nachrichtenportal "T-Online" am Mittwoch. "Mit seinen Erpressungsmethoden haben Söder und die Union bereits den alten Länderfinanzausgleich zerstört."
Dabei begünstige das jetzige System Länder mit steuerstarken Kommunen,
da die Gemeindefinanzkraft nur zu 75 Prozent und nicht zu 100 Prozent
berücksichtigt werde, so Schneider. Der neue Mechanismus heißt offiziell
Finanzkraftausgleich und wurde 2020 eingeführt. Schon damals hätten
Geberländer wie Bayern von der Umstellung profitiert, argumentierte
Schneider.
Das Finanzausgleichssystem sei Ausdruck eines
"solidarischen Bundesstaats" und halte das Land zusammen. "Jeder Mensch
in Deutschland hat das Recht auf eine gute Schulbildung und innere
Sicherheit - unabhängig davon, ob er in der Uckermark oder in München
lebt", sagte der SPD-Politiker.
Der Erfurter
Bundestagsabgeordnete erinnert zudem daran, dass die Finanzschwäche der
ostdeutschen Bundesländer eine Folge der deutschen Teilung sei. Anders
als früher gebe es im Osten kaum große Konzernzentralen und
dementsprechend geringere Einnahmen durch die Körperschaftssteuer. Das
solidarische Ausgleichssystem habe sich bewährt und müsse bestehen
bleiben, forderte Schneider. "Wir brauchen Zusammenhalt statt Egoismus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur