Wagenknecht verlangt von Thüringer CDU Distanzierung von Merz
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht in Thüringen vor möglichen Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD, doch Parteichefin Wagenknecht drängt nun auf eine Kurskorrektur bei den Christdemokraten.
"Nach der entsetzlichen Rede von Friedrich Merz diese Woche im
Bundestag, in der er faktisch einen Kriegseintritt Deutschlands gegen
Russland gefordert hat, können wir mit seiner Partei nur in Koalitionen
eintreten, wenn die Landesregierung sich von solchen Positionen klar
abgrenzt", sagte Wagenknecht dem "Spiegel". Merz hatte der Ampel im
Bundestag Zögerlichkeit im Umgang mit Russland vorgeworfen.
Der
CDU-Chef drängt darauf, die Reichweitenbegrenzung für die westlichen
Waffen, die die Ukraine erhalten hat, aufzuheben. Genau das wird von der
Ukraine immer wieder gefordert. Es würde ihrer Armee schärfere Angriffe
auf russisches Gebiet erlauben.
Wagenknecht fürchtet, dass mit
solchen Positionen kein Zusammenkommen zwischen BSW und CDU möglich
wird. "Wir haben immer sehr deutlich gemacht, dass wir in der Präambel
die Forderung nach diplomatischen Bemühungen anstelle endloser
Waffenlieferungen im Ukrainekrieg verankern wollen", so Wagenknecht.
Auch eine Absage an die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in
Deutschland müsse ins Papier. Das seien die Positionen, die im Osten von
der großen Mehrheit der Menschen unterstützt werden.
Zuletzt
hatten sich BSW, CDU und SPD am Freitag nach Vorabgesprächen auf ein
Sondierungspapier geeinigt. In der dortigen Präambel steht, dass
Parteiinteressen beim Verhandeln keine Rolle spielen sollen. Ein
Friedenspassus war nicht enthalten. Die CDU kann in Erfurt ohne das BSW
nicht regieren, solange die AfD als Koalitionspartner tabu bleibt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur