MdB Nele Hirsch: Verlogenes Ablenkungsmanöver und negative Bilanz für Jugendliche
Archivmeldung vom 30.01.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlBildungsministerin Annette Schavan möchte den Ausbildungspakt fortsetzen. Darüber wird heute im Lenkungsausschuss beraten. Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Nele Hirsch, erklärt:
"Der Ausbildungspakt ist ein verlogenes Ablenkungsmanöver von
Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden. Sie spielen der
Öffentlichkeit entschlossenes Handeln und vermeintliche Erfolge vor,
um über ihr Versagen in der Ausbildungspolitik hinwegzutäuschen.
Angesichts einer Ausbildungslücke von zurzeit mindestens 100.000
Plätzen besteht keinerlei Anlass für eine positive Bilanz. Die
Paktpartner haben
zwar ihre Verabredungen weitgehend erfüllt. Damit haben sich die
Perspektiven für Jugendliche aber nicht verbessert. Während die
vereinbarten 30.000 neuen Ausbildungsplätze geschaffen wurden, bauten
die Betriebe im gleichen Zeitraum deutlich mehr Ausbildungsplätze ab.
Die betriebliche Ausbildungsquote lag im letzten Jahr auf dem
tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Mit dem neuen BMBF- Programm "Jobstarter" wartet schon die nächste
wirkungslose Luftnummer. Bildungsministerin Annette Schavan hat hier
die bisherigen Ausbildungsprogramme in einer Förderung
zusammengefasst.
Konzeptionell gibt es ansonsten kaum Änderungen. Die zur Verfügung
stehenden Mittel sind weiterhin nicht mehr als ein Tropfen auf einen
heißen Stein. Mit solch einer Politik lässt sich die
Ausbildungsmisere nicht lösen. Auch zukünftig wird es an einer
gezielten Unterstützung für Jugendliche mit besonderem
Förderungsbedarf mangeln."
Aus Sicht der Fraktion DIE LINKE. ist der Ausbildungspakt ein
weiteres Beispiel dafür, dass mit Lehrstellen-Werbekampagnen, die auf
unverbindlichen Absprachen beruhen, so gut wie nichts erreicht wird.
Die Fraktion fordert stattdessen die Einführung einer
Umlagefinanzierung. Mit einer Umlagefinanzierung wird die Wirtschaft
in die Pflicht zur Ausbildung genommen. Zudem wird ein finanzieller
Ausgleich zwischen ausbildenden und nicht - ausbildenden Betrieben
gewährleistet.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.