Stoiber Verzicht auf Ministeramt stößt auf Kritik
Archivmeldung vom 02.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verzicht des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber auf ein Ministeramt stößt auf massive Kritik in CDU und CSU. "Damit tut er sich selbst und seiner Partei keinen Gefallen", sagte der frühere CSU-Vorsitzende Theo Waigel der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".
"In Phasen der
Instabilität sollte die CSU mit Mut voran gehen. Wenn Edmund Stoiber
glaubt, in München dort weiter machen zu können, wo er aufgehört hat,
dann täuscht er sich." Das Hin und Her ziehe einen Autoritätsverlust
nach sich. Das CDU-Bundesvorstandsmitglied Heinrich-Wilhelm Ronsöhr
erklärte: "Ich würde es für besser halten, wenn Stoiber nach Berlin
ginge. Mir ist ein Stoiber lieber, der in Berlin Ärger bereitet, als
einer, der in München Ärger bereitet." Der CDU-Bundestagsabgeordnete
Jens Spahn sagte dem Blatt: "Man könnte meinen, er wartete nur auf
einen Vorwand, um zurück nach München zu gehen." Spahn plädierte mit
Blick auf die Turbulenzen in der SPD für eine Unterbrechung der
Koalitionsverhandlungen: "Wir sollten die Verhandlungen mit der SPD
aussetzen und noch einmal das Gespräch mit der FDP und den Grünen
suchen. Eine Jamaika-Koalition könnte auf festeren Füßen gründen als
eine SPD in Auflösung."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung