FDP-Politikerin Lencke Steiner fordert konsequentere Besteuerung von Konzernen
Archivmeldung vom 09.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttMit deutlichen Worten hat die FDP-Politikerin Lencke Steiner eine konsequentere Besteuerung von Großkonzernen gefordert: "Die Politik hat viele Jahre lang gepennt, wenn es darum geht, dass große Konzerne, die irgendwo auf der Isle of Man oder den Cayman Islands sitzen, hier keine Steuern zahlen." Das sagte das FDP-Bundesvorstandsmitglied am Mittwoch live bei stern TV.
Erst vor wenigen Tagen war durch die "Paradise Papers" bekannt geworden, wie Großverdiener und Unternehmen über dubiose Auslandsgeschäfte massenhaft Steuern vermeiden. Diese Steuerflucht kritisierte Lencke Steiner ebenso wie Schlupflöcher, die durch Steueroasen innerhalb Europas entstehen. Hier sieht Steiner ihre Partei bei der möglichen Bildung einer Jamaika-Koalition in der Pflicht: "Wir setzen uns in den Sondierungsgesprächen dafür ein, dass es eine europäische Besteuerung gibt, damit Konzerne wie Starbucks oder Amazon auch hier besteuert werden."
Gleichzeitig lehnte die 32-Jährige jedoch eine generelle Erhöhung des Spitzensteuersatzes in Deutschland ab. Vielmehr müsse der Spitzensteuersatz auch erst bei Spitzengehältern gezahlt werden: "Schon Durchschnittsverdiener zahlen den Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Das ist total fatal. Es wird Zeit, dass die Menschen auch wieder mehr zur Verfügung haben."
Zuvor hatte stern TV über den Multimillionär Josef Rick berichtet, der fordert, dass Reiche in Deutschland höhere Steuern zahlen sollen. Laut Rick können Einkommensmillionäre durch verschiedene Tricks praktisch selbst bestimmen, wie viele Steuern sie letztendlich zahlen.
Quelle: STERN TV (ots)