IW: Deutschland steuert auf Milliardenlücke bei Verteidigung zu
Archivmeldung vom 10.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Bereich Verteidigung steuert Deutschland in den kommenden Jahren einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts IW auf eine massive Finanzierungslücke zu. Wenn das Sondervermögen für die Bundeswehr 2028 aufgebraucht ist, fehlen 22 Milliarden Euro im Verteidigungsetat, geht aus Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Unter der Annahme, dass im Jahr 2028 bereits ein Drei-Prozent-Ziel
innerhalb der Nato gilt, würde die Lücke gar auf 74 Milliarden Euro
anwachsen. Die IW-Berechnungen schreiben den gegenwärtigen
Verteidigungsetat in die nächsten Jahre fort.
Das Sondervermögen
für die Bundeswehr wird rechnerisch Ende 2027 aufgebraucht sein. Dann
müsste entweder ein weiteres Sondervermögen aufgelegt oder die
entstehende Lücke aus regulären Haushaltsmitteln gefüllt werden.
Die
Planung der Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP sah deshalb für das
Jahr 2028 einen Aufwuchs der regulären Verteidigungsausgaben von rund 50
auf 80 Milliarden Euro vor, gegenfinanziert durch eine entsprechende
Kürzung im Einzelplan "Allgemeine Finanzverwaltung" um fast 30
Milliarden Euro.
Nach Einschätzung der IW-Ökonomen Hubertus Bardt
und Michael Hüther ist diese Kürzung aber völlig unrealistisch. "Das
ist im Augenblick eine Luftbuchung, die materiell nicht unterlegt ist",
sagte Bardt dem RND. Ohne diese unplausible Aufstockung der
Verteidigungsausgaben ergeben sich nach den IW-Berechnungen die
genannten Finanzierungslücken im Jahr 2028.
"Eine Finanzierung
des 2 Prozent-Ziels innerhalb des bestehenden Haushaltsrahmens nach
Auslaufen des Sondervermögens erfordert damit erhebliche zusätzliche
Einsparungen, zusätzliche Steuereinnahmen oder eine ergänzende
Kreditaufnahme", heißt es in der Studie.
In den Jahren 2025 bis
2027 könnte das Zwei-Prozent-Ziel laut IW noch knapp erreicht werden.
Sollte die Untergrenze aber auf drei Prozent steigen, ergäbe sich
bereits in den Jahren 2025 und 2027 eine Lücke von 9 beziehungsweise 54
Milliarden Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur