SoVD warnt Union vor verschärftem Sozialabbau
Archivmeldung vom 09.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Versuch der Union, sich im Sommerloch mit Vorschlägen für einen weiteren Sozialabbau zu profilieren, wird fehlschlagen. Die Union will offenbar soziale Risiken immer stärker auf den Einzelnen und seine Familie abwälzen. Dies lehnt der SoVD entschieden ab.
Wir
warnen die Union davor, einen Kurs des verschärften Sozialabbaus
einzuschlagen. Das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme darf
gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht erschüttert werden.
Es darf keine weiteren Einschnitte in die sozialen
Sicherungssysteme geben. Dies gilt vor allem für die Renten. In der
nun aufkommenden Debatte um die Ausgestaltung der Rente mit 67 Jahren
fordert der SoVD, auf Abschläge für Erwerbsminderungsrenten in Gänze
zu verzichten. Wer wegen schwerer gesundheitlicher Einschränkungen
nicht mehr arbeiten kann und eine Erwerbsminderungsrente bezieht,
darf nicht mit Rentenabschlägen von bis zu 10,8 Prozent bestraft
werden.
Der Vorschlag des CDU-Rentenexperten Peter Weiß, auf eine Erhöhung
des Rentenalters für Erwerbsminderungsrentner zu verzichten, wenn im
Gegenzug das Alter für die Inanspruchnahme einer Großen Witwenrente
von 45 Jahren auf 50 oder 52 Jahre erhöht wird, ist unlauter. Es ist
verwerflich, Frührentner gegen Witwen auszuspielen. Eine Umverteilung
zugunsten von Frührentnern, die zulasten von Witwen geht, lehnen wir
ab.
Die Witwenrenten sind im Zuge der Rentenreformen bereits von 60 auf 55 Prozent gekürzt worden. Eine weitere Einschränkung der Witwenrenten wird auf unseren entschiedenen Widerstand stoßen.
Quelle: Pressemitteilung SoVD-Bundesverband