Union pocht auf Beibehaltung des Ehegattensplittings
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie finanzpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Antje Tillmann (CDU), hat den Vorstoß von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) zu einem baldigen Ende des Ehegattensplittings zurückgewiesen.
"Ein
solches Gesetz ist zustimmungspflichtig und wird auch im Bundesrat
keine Mehrheit finden", sagte Tillmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Dass ausgerechnet die Familienministerin eine Abschaffung des
Splittings immer wieder ins Gespräch bringt, legt die Vermutung nahe,
dass sie Care-Arbeit in Familien geringer wertschätzt als bezahlte
Arbeit." Paus hatte am Montag in der "Bild"-Zeitung das
Ehegattensplitting als "veraltet" bezeichnet und seine baldige
Abschaffung in Aussicht gestellt.
Das Ehegattensplitting komme
Familien vor allem "in der vulnerabelsten Phase" zugute, "wenn ein
Partner Kleinstkinder betreut und insoweit eine Zeit lang verkürzt oder
gar nicht arbeitet", sagte CDU-Politikerin Tillmann weiter. "Hier würde
bei Abschaffung des Ehegattensplittings die Familie nicht nur auf das
entfallende Gehalt der Erziehungsperson verzichten müssen, sondern es
würde auf das verbleibende Gehalt dann auch noch die volle Wucht der
steuerlichen Progression durchschlagen." 90 Prozent des Splittingeffekts
entfielen auf Paare mit Kindern, so Tillmanns.
Unterstützung
bekam Paus unterdessen vom Koalitionspartner SPD. "Das
Ehegattensplitting ist ein Relikt aus dieser Zeit und stärkt das
Alleinverdienermodell und Minijobmodell mit allen Nachteilen für die
Ehefrauen - spätestens im Alter", sagte die familienpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Leni Breymaier, der NOZ. Es sei
"ein wichtiger Anfang", dass die Bundesregierung die Steuerklassen III
und V streichen werde. "Für mehr braucht es gesellschaftliche und eben
politische Mehrheiten. Dabei ist für uns klar: Wir wollen Familien mit
Kindern stärken, nicht Ehen", so Breymaier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur