Parteiübergreifende Kritik an Steinbrücks Vorschlag für getrenntem Sportunterricht
Archivmeldung vom 08.04.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Überlegungen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, den Sportunterricht für Jungen und Mädchen wegen religiöser Empfindungen trennen zu können, werden parteiübergreifend kritisiert: "Peer Steinbrücks Weg ist nicht der optimale, ich bin für gemeinsamen Unterricht", sagte Baden-Württembergs SPD-Chef Nils Schmid dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Noch schlechter sei aber, wenn muslimische Jugendliche vom Sport abgemeldet würden. Auch aus der Union kommt Kritik an der Empfehlung Steinbrücks. "Wer Mädchen aus religiösen Gründen die Teilnahme am gemeinsamen Sportunterricht verweigert, verhindert die Integration muslimischer Kinder und fördert sie nicht", sagt die stellvertretende CDU-Chefin Julia Klöckner. "Ich frage mich, welches Frauenbild Herrn Steinbrück leitet", so Klöckner, die auch Fraktionschefin der Union in Rheinland-Pfalz ist. Unterstützung erhält sie vom Vorsitzenden der nordrhein-westfälischen CDU, Armin Laschet, der früher Integrationsminister in seinem Land war. Steinbrücks Vorschlag sei "das Gegenteil von moderner Politik in einer Einwanderungsgesellschaft", sagt er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur