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Sachsen-Anhalts Verfassungsschutz warnt vor einer Radikalisierung der Gesellschaft

Archivmeldung vom 12.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo des Bundesamts für Verfassungsschutz
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der sachsen-anhaltische Verfassungsschutz hat angesichts des Flüchtlingszustroms vor einer drastischen Zunahme von Fremdenfeindlichkeit und einer Radikalisierung der Gesellschaft gewarnt. "Die Situation ist ernst, wir wissen derzeit noch nicht genau, wo das noch hingeht", sagte der Chef des Verfassungsschutzes, Jochen Hollmann, im Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Da man noch ganz am Anfang stehe, die Flüchtlinge unterzubringen, sei unklar, "welche Regungen das in der Bevölkerung noch hervorruft". Erschreckend sei, dass "das Bürgertum überhaupt nicht mehr differenziert", sagte der Referatsleiter Rechtsextremismus beim Verfassungsschutz, Hilmar Steffen. Vor der Flüchtlingskrise habe es eine klar erkennbare Grenze zwischen rechtsextremen Parteien und neonazitischen Kameradschaften auf der einen und der Zivilgesellschaft auf der anderen Seite gegeben. "Diese Grenze löst sich jedoch zunehmend auf", so Steffen. Der Verfassungsschutz stockt sein Personal um acht Stellen auf. "Wir müssen uns rechtzeitig auf Dinge vorbereiten, die wir auf uns zukommen sehen", so Hollmann. Schwerpunkt der Neubesetzungen sei der Bereich Rechtsextremismus, aber auch das Referat Islamismus werde aufgestockt. "Es ist zu befürchten, dass sich Salafisten den Flüchtlingen nähern, wenn erstmal die erste Euphorie verflogen ist und der Alltag in den Flüchtlingsunterkünften einzieht", so Hollmann.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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