Finanzwissenschaftler : Gesundheitsprämie ist das Ende der Privaten Krankenvollversicherung
Archivmeldung vom 19.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Einführung einer Gesundheitsprämie, wie sie die Bundesregierung plant, könnte das Ende der Privaten Krankenvollversicherung bedeuten. Davon ist der Finanzwissenschaftler Wolfram Richter überzeugt.
In einem Beitrag für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung schreibt er, wenn durch die einheitliche Prämie der Einkommensausgleich in der Gesetzlichen Krankenversicherung wegfalle, sei es für Gutverdiener zukünftig attraktiver, sich freiwillig gesetzlich zu versichern und bei der Privaten lediglich eine Zusatzversicherung abzuschließen. "Das bedeutet dann das Ende der privaten Krankenvollversicherung", so der Experte für öffentliche Finanzen an der TU Dortmund.. Damit würde zwar die von den Bürgern als diskriminierend empfundene Trennung zwischen gesetzlich und privat Versicherten überwunden. "Erstaunlich ist gleichwohl, dass diese revolutionäre Entwicklung just von einer Regierung eingeleitet wird, die in ihrem Koalitionsvertrag Gegenteiliges verkündigt", so Richter. Der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag enthält ein klares Bekenntnis zur Existenz der privaten Krankenvollversicherung.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung