Datenschutzbeauftrage will weniger Digitalregeln für Mittelstand
Die Bundesdatenschutzbeauftrage Louisa Specht-Riemenschneider spricht sich für weniger Digitalregulierung für den Mittelstand aus. Sie würde "so weit gehen, zu sagen, dass vielen Unternehmen bereits jetzt die Kapazitäten fehlen, im Regulierungsdickicht überhaupt zu identifizieren, welche Regelungen für sie gelten und welche nicht", schreibt Specht-Riemenschneider in einem Gastbeitrag für den Fachdienst "Tagesspiegel Background" am Donnerstag.
Specht-Riemenschneider weiter: "Der Mittelstand sollte in Teilen von den Pflichten der Digitalregulierung ausgenommen werden."
Dazu
sollte es "zu- und abnehmende Verpflichtungen je nach
Unternehmensgröße" geben. Als mögliche Beispiele nennt
Specht-Riemenschneider bestimmte Vorgaben des EU-KI-Gesetzes, des Data
Acts oder des Data Governance Acts. Sie wünscht sich eine Regulierung,
"die die Großen stärker verpflichtet als die Kleinen", schreibt
Specht-Riemenschneider.
Mit jedem neuen Rechtsakt werde es
komplizierter. "Die großen Player mögen darüber lachen oder die Regeln
einfach ignorieren, Start-ups und Mittelständler haben schlicht keine
Kapazitäten, um all ihren Verpflichtungen aus dieser Regulierung
nachzukommen", so die Beauftragte.
Specht-Riemenschneider ist
seit September 2024 Bundesbeauftragte für den Datenschutz, sie war zuvor
Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Recht der
Datenwirtschaft, des Datenschutzes, der Digitalisierung und der
Künstlichen Intelligenz der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn.
Quelle: dts Nachrichtenagentur