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Länder rechnen mit hohen Kosten für Einsatz der Luca-App

Archivmeldung vom 08.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die Bundesländer rechnen mit hohen Kosten für eine Anbindung der Luca-App an die Gesundheitsämter. Das Land Baden-Württemberg teilte dem "Handelsblatt" mit, es rechne pro Gesundheitsamt mit Kosten von etwa 30.000 bis 50.000 Euro.

Basierend auf diesen Schätzungen würde die Anbindung von Luca an alle 375 Gesundheitsämter in Deutschland mehrere Millionen Euro kosten. Thüringen wiederum testet das System derzeit in Jena und plant, die App in allen 22 Gesundheitsämtern einzusetzen. Für die Basisvariante des Systems rechnet das Land auf Anfrage mit Anschaffungskosten von rund 500.000 Euro. Patrick Hennig, Geschäftsführer des Luca-Entwicklers culture4life und Chef von Nexenio, sagte: "Wenn es in die breite Masse geht, dann muss die Infrastruktur bezahlt werden, zum Beispiel der Rechner in der Bundesdruckerei."

Dazu kommen unter anderem die Kosten für die Bereitstellung und Wartung. Einige Bundesländer sehen auch Hürden für den Einsatz der App. Offen ist etwa die Frage, wie die Daten an die Gesundheitsämter übertragen werden können. Einige Länder fordern dafür eine Schnittstelle zur Software Sormas, die viele Gesundheitsämter zur Kontaktnachverfolgung nutzen, und haben Sorge, dass dies Monate dauern könnte. Nach Angaben des Entwicklers ist Luca mit Sormas kompatibel. Die Einführung eines weiteren digitalen Systems komme zu einem "schwierigen Zeitpunkt", teilte unterdessen das Land Hessen mit. Die Gesundheitsämter seien gerade noch dabei, ihre Prozesse auf die Software Sormas abzustimmen, die erst seit Kurzem dort genutzt wird. Darüber hinaus sei Luca keine Lösung für alle Bürger. Denn wer kein Smartphone habe, könne die App nicht nutzen. Das Land Nordrhein-Westfalen hält es deswegen für unabdingbar, dass Menschen weiterhin die Wahl gelassen wird, auch die Papierform zu nutzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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