Wissing muss Millionen für private Autobahnprojekte nachzahlen
Archivmeldung vom 12.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Geldnöte von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim Autobahnbau werden immer größer. Im Haushalt 2025 muss er dafür weitere 153 Millionen Euro veranschlagen. Der Betrag wird demnach fällig, weil der Bund beim privaten Autobahnbau wegen gestiegener Baukosten Geld nachzahlen muss, im Rahmen sogenannter öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP).
Das geht aus einer Antwort des Ministeriums an den Abgeordneten Victor Perli (Linke) hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
Derartige
Partnerschaften hat der Bund unter anderem abgeschlossen, um die A3 bei
Fürth und Erlangen zu erweitern und die A49 zwischen dem
Autobahndreieck Ohmtal und der A5 neu zu bauen. Eigentlich sollen
ÖPP-Projekte finanzielle Risiken für den Staat reduzieren. Doch in den
Verträgen billigt Wissings Ministerium den Unternehmen das Recht zu, bei
"unzumutbaren" Preissteigerungen eine Nachzahlung zu fordern. Laut
Ministerium sind drei neue Schlichtungsverfahren anhängig, die in
Nachzahlungen für den Bund münden könnten.
Ein
Ministeriumssprecher bestätigte, dass es Zahlungsverpflichtungen
gegenüber den privaten Auftragnehmern gebe, die für die Jahre 2023 bis
2026 "zu berücksichtigen" seien. Beim Autobahnbau muss Wissing eine
Finanzierungslücke von rund einer Milliarde Euro schließen. Die Summe
soll nach der Einigung der Ampelkoalition über Kredite an die
bundeseigene Autobahngesellschaft aufgebracht werden. Dadurch fällt sie
nicht unter die Schuldenbremse des Bundeshaushalts. "Erneut zeigt sich,
dass ÖPP für den Staat nicht wirtschaftlicher sind", kritisiert Perli.
Wissing liege falsch, wenn er dieses Modell erneut als Lösung ins Spiel
bringe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur