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Grüne fordern strengere Regeln für Schlachtbetriebe in Europa

Archivmeldung vom 23.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Nach dem Virus-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies hält die Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament, Ska Keller, härtere Auflagen gegenüber Europas Fleischindustrie für nötig. "Es ist höchste Zeit, dass wir endlich für menschenwürdige, aber auch tierfreundliche Zustände sorgen", sagt Keller in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart".

Auch die Verbraucher warteten darauf. Gerade mitten in einer Pandemie müssten Arbeitsabläufe entzerrt werden und Abstände eingehalten werden. "Das ist ja gerade eben nicht der Fall gewesen bei Tönnies", so die Grünen-Politikerin. Die Arbeiter in den Firmen müssten außerdem wenigstens den Mindestlohn bekommen.

Zum Argument, bei strengeren Gesetzen in Deutschland wandere die Fleischindustrie ins Ausland ab, entgegnete Keller: "In der Tat brauchen wir gute Arbeitsbedingungen überall in der Europäischen Union." Die könne man über die gerade anstehende EU-Agrarreform erreichen. Keller äußerte allerdings den Eindruck, dass die meisten anderen Parteien in Europa diese Gelegenheit nicht nutzen wollten. Keller sagte RTL/ntv, dass die zum Teil aus Rumänien und Bulgarien stammenden Arbeiter bei Tönnies selbst nicht für den Virus-Ausbruch verantwortlich seien. "Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun, wo sie herkommen und wo sie übers Wochenende waren. Das ist ganz klar ein Versagen des Arbeitgebers." Landes- und Bundesregierung seien gefragt, dem zu "entgegnen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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