Türkische Gemeinde begrüßt Gauck-Rede
Archivmeldung vom 23.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) hat mit Zustimmung auf die Gauck-Rede zur Integration reagiert, aber auch Konsequenzen gefordert. Der Bundespräsident "hat eine sehr versöhnliche und selbstkritische Rede gehalten", sagte Gökay Sofuoglu, der Co-Vorsitzende der TGD der Stuttgarter Zeitung. Besonders der Appell an ein neues "Wir-Gefühl" sei ein gutes Zeichen. Allerdings müsse diese neue Gemeinsamkeit auch praktische Konsequenzen haben - etwa durch die Besetzung von Spitzenpositionen mit Zuwanderern.
Migranten sollten "auch mehr in Spitzenämter kommen, die nicht auf Integrationsthemen festgelegt sind", meint Sofuoglu. Er zeigte Verständnis, dass Gauck die christlichen Traditionen in Deutschland hervorhob, verlangte aber auch die anderen Religionen stärker zu berücksichtigen. Auch die muslimischen Feste sollten in Kindergärten gefeiert werden. Kreuze in öffentlichen Räumen lehnt die TGD aber ab: "Auch Ungläubige und Andersgläubige sollen sich bei uns heimisch und zu den Ämtern und Institutionen zugehörig fühlen. Religiöse Symbole können auf manche abschreckend wirken. Sie sollten daher dort keinen Platz haben, weder in Schulen noch in anderen staatlichen Gebäuden."
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)