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Bahr will Register pfuschender Transplantationsärzte

Archivmeldung vom 03.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Daniel Bahr Bild: Michael Dedeke / daniel-bahr.de
Daniel Bahr Bild: Michael Dedeke / daniel-bahr.de

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) fordert ein Register von Transplantationsärzten, die durch Pfusch aufgefallen sind. "Mir ist wichtig, dass Ärzte, die erwiesenermaßen gegen Gesetze oder Regeln verstoßen haben, die Konsequenzen zu spüren bekommen und dass das dann auch bekannt wird", sagte Bahr dem "Spiegel".

Bisher wurden Regel- und Gesetzesverstöße von Medizinern zwar geahndet, doch die Ergebnisse blieben unveröffentlicht. Wie das Magazin berichtet, hatte Eurotransplant, die zentrale Stelle für die Vergabe von Organen im niederländischen Leiden, zwischen 2000 und 2011 allein 99 von 119 Auffälligkeiten gemeldet. Die zuständige Prüfungskommission hatte die Fälle untersucht, die Auswertungen blieben aber bis vor kurzem unter Verschluss.

Auch die Hintergründe von elf Verurteilungen wegen Verstößen gegen das Transplantationsgesetz sind bisher nicht bekannt. Um Manipulationen in Zukunft einzudämmen, fordert Axel Rahmel, Medizinischer Direktor von Eurotransplant, das Honorarsystem für Transplantationen umzustellen. "Jedes System von finanziellen Anreizen hat das Potential von Fehlanreizen", betonte Rahmel, "es kann die Gefahr bergen, dass Daten manipuliert werden."

Beim Spitzengespräch über die Manipulationen bei der Organvergabe am vergangenen Montag im Bundesgesundheitsministerium hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft Widerstand gegen eine Abkehr von den Fallpauschalen bei Transplantationen geleistet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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