Förderunternehmen wollen mehr Gas und Öl in Deutschland fördern
Archivmeldung vom 10.12.2022
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Freigeschaltet durch Mary SmithMehrere Förderunternehmen planen nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ihre Gas- und Öl-Förderung in Deutschland auszuweiten. So teilte ein Sprecher von Wintershall Dea auf Anfrage der Redaktion mit, dass derzeit geprüft werde, ehemalige Gasfelder wieder in Betrieb zu nehmen. "Kurzfristig kann Wintershall Dea für die nächsten zwei bis drei Jahre ihre jährliche heimische Gas- und Ölförderung in Deutschland bis zu 10 Prozent steigern", so der Unternehmenssprecher. Dafür sei kein Einsatz der umstrittenen Fracking-Technologie erforderlich. Dennoch sei politische Rückendeckung nötig, da die Projekte auch so genehmigungspflichtig seien.
Ein Sprecher des Unternehmens Vermilion erklärte, man plane, 2023 durch eine Querbohrung aus einem bestehenden Bohrloch nördlich von Bad Fallingbostel mögliche weitere Gas-Lagerstätten zu erkunden. Auf zwei weiteren Ölfeldern in Niedersachsen sollen zudem in Kürze die Bohrungen beginnen. "Ebenso konkretisieren zurzeit sich weitere kurz- bis mittelfristige Gasprojekte", zitiert die "NOZ" den Sprecher. Konkurrent Neptune Energy ist derweil in der Grafschaft Bentheim aktiv: in einem Erdgasfeld bei Adorf wird derzeit eine dritte Bohrung niedergebracht, eine vierte ist für 2023 geplant. Insgesamt rechnet Neptune damit, 200.000 Haushalte aus der Lagerstätte in der Grafschaft Bentheim mit Gas versorgen zu können.
Nach Angaben des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) ist eine weitere deutliche Steigerung der Gas-Produktion in Deutschland nur mithilfe von Fracking in Schiefergestein möglich. Die Methode ist derzeit allerdings nicht erlaubt. Eine Sprecherin des Dachverbandes der Förderunternehmen sagte, eine Verdopplung der Fördermenge von derzeit etwa fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr auf zehn Milliarden sei binnen drei bis fünf Jahren möglich. "Wenn ein weiterer Ausbau politisch forciert würde, käme der Anteil heimischer Produktion dann wieder in den Bereich von 20 Prozent. Das hätte spürbaren Einfluss auf den Gaspreis und die Versorgungssicherheit."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung