Orthopäde verschreibt Staatssekretär Luxuskarosse
Archivmeldung vom 31.08.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSachsen-Anhalts Kultur-Staatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) darf in einen größeren Dienstwagen umsteigen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, stellt das Land ihm einen BMW 730d zur Verfügung. Diese Fahrzeugklasse ist sonst ausschließlich Ministern vorbehalten. Die Staatskanzlei begründet die Ausnahme mit dem Attest eines Orthopäden: Dieser habe bescheinigt, dass Schellenberger wegen künstlicher Hüftgelenke und Knochenrückbildung in einem Spezialsitz reisen müsse.
Dieser sei für den bisherigen Dienstwagen, einen BMW 530d, nicht erhältlich. "BMW hat angeboten, das Leasingfahrzeug auszutauschen. Der Aufpreis ist geringfügig", sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe der Zeitung. Als Arbeitgeber habe man eine Fürsorgepflicht, betonte der Sprecher. Die medizinische Notwendigkeit habe man durch den Amtsarzt überprüfen lassen. "Der Wechsel des Autos ist die kostengünstigste Lösung, wir können da gar nicht anders handeln." Das Finanzministerium habe Ende Juni zugestimmt, Staatskanzleichef Rainer Robra (CDU) habe den Austausch des Wagens daher genehmigt. Der orthopädische Spezialsitz hat zahlreiche Einstellmöglichkeiten und soll ein schmerzfreies Reisen auch über lange Strecken ermöglichen. Laut Schuppe legt Schellenberger jährlich 65 000 Kilometer zurück.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)