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Zeitung: Verteidigungsministerium lässt 1,3 Milliarden Euro ungenutzt

Archivmeldung vom 03.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Hauptdienstsitz des Ministeriums auf der Bonner Hardthöhe
Hauptdienstsitz des Ministeriums auf der Bonner Hardthöhe

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Bundesverteidigungsministerium hat im vergangenen Jahr wegen Fehlplanungen 1,3 Milliarden Euro nicht in Anspruch genommen, die ihm im Haushalt eigentlich zustanden. Das geht aus einer Aufstellung des Finanzministeriums für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, die der digitalen Tageszeitung "Handelsblatt Live" vorliegt.

Hintergrund sind die Probleme bei den großen Rüstungsvorhaben der Bundeswehr, wie dem Eurofighter oder dem Transportflieger A400M. Dort habe "das Zusammenwirken von technischen Problemen bei der Produktion, Verzögerungen bei der Auslieferung sowie von Anpassungen der Liefertermine aufgrund von Stückzahlreduzierungen zu signifikanten Minderbedarfen" geführt, heißt es in dem Schreiben.

Koalitionspolitiker kritisierten den Vorgang scharf: "Derartige Fehlplanungen sind ärgerlich und dürfen sich nicht wiederholen", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Henning Otte. Auch SPD-Experte Hans-Peter Bartels spricht von "schlechter Planung".

Die Rüstungsindustrie befürchtet, dass ihr auch in diesem Jahr hohe Zahlungen entgehen. Da Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) laut "Handelsblatt Live" die Strukturen im Beschaffungswesen von Unternehmensberatern durchleuchten lassen will, könnte es erneut zu erheblichen Verzögerungen bei den laufenden Vorhaben kommen.

Von der Leyen geht bereits davon aus, dass ihr Ministerium wegen erneuter Verzögerungen in diesem Jahr eine halbe Milliarde Euro weniger braucht als geplant. Für 2015 hat sie weitere 300 Millionen veranschlagt. Immerhin: Nach Angaben aus Koalitionskreisen darf sie einen Teil der eigentlich für neue Waffen eingeplanten Mittel für ihre groß angekündigte Attraktivitätsoffensive für die Bundeswehr einsetzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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