Kommunen schlagen bei EU-Plänen für bezahlbares Wohnen Alarm
Archivmeldung vom 19.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Städte- und Gemeindebund schlägt angesichts der angekündigten Pläne für bezahlbares Wohnen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Alarm.
Allein durch die Schaffung neuer EU-Bürokratie sei "noch keine einzige
Wohnung gebaut", sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir haben bei diesem Thema kein
Erkenntnis-, sondern vielmehr ein Umsetzungsproblem. Im Falle neuer
EU-Strukturen droht auch neuer Bürokratieaufwand", warnte er.
Aus
Sicht der Städte und Gemeinden könnte die EU die gegenwärtigen Probleme
nicht lösen, indem sie nun neue Strukturen etabliere. "Die aktuellen
Hemmnisse beim Wohnungsbau liegen insbesondere an extrem hohen
Baukosten, überlangen Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie an
fehlenden Flächen zur Realisierung von Wohnungsbauprojekten. Diese
Probleme werden wir nicht durch die Schaffung neuer EU-Strukturen lösen
können", sagte Berghegger. Stattdessen müssten die bereits beschlossenen
Maßnahmen zur Stärkung des Wohnungsbaus in Deutschland umgesetzt
werden.
Die deutsche Bauindustrie sieht sich eigenen Angaben
zufolge in der Lage, eine große EU-Wohnungsbauoffensive umzusetzen. "In
Deutschland gibt es bisher kein Wohnungsbauprojekt, das aufgrund
mangelnder Kapazitäten nicht gebaut worden ist. Im Gegenteil: Aufgrund
der derzeitigen Auftragsschwäche suchen die Unternehmen nach
Möglichkeiten, ihre Beschäftigten auszulasten", sagte Tim-Oliver Müller,
Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Bauindustrie. "Erst
durch eine Kofinanzierung der EU könnte es aber wieder gelingen, dass
mehr Sozialwohnungen gebaut werden, als aus der Zweckbindung fallen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur