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Grünen-Chefin Roth: ZDF-Affäre ist mit Rücktritt von CSU-Sprecher Strepp nicht erledigt

Archivmeldung vom 27.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org

Für die Grünen ist nach den Worten ihrer Vorsitzenden Claudia Roth die ZDF-Affäre mit dem Rücktritt von CSU-Sprecher Hans Michael Strepp nicht erledigt. "Die Frage nach der politischen Verantwortung ist mit dem Rücktritt für mich nicht beantwortet. Und diese politische Verantwortung haben Herr Dobrindt und Herr Seehofer", sagte Roth der "Bild am Sonntag". "Im Schwäbischen sagt man: Wie der Herr, so das Gscherr." Es handele sich um einen sehr gravierenden Vorgang.

Roth sprach der CSU nicht nur wegen der ZDF-Affäre Bürgerlichkeit und Anstand ab: "Wenn die CSU für sich die Bezeichnung bürgerlich, christlich und sozial in Anspruch nimmt, dann kommt das doch einem Etikettenschwindel gleich. Zur Union fällt mir Mappus ein, fallen mir Plagiate ein, fällt mir die Art und Weise ein, wie Sie mit Griechenland in der Eurokrise umgehen. Das ist alles andere als bürgerlich und anständig."

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt lehnte jede Verantwortung für den umstrittenen Anruf von Parteisprecher Strepp beim ZDF ab. Dobrindt sagte "Bild am Sonntag": "Ich habe von dem Anruf erst am Dienstag durch Herrn Strepp erfahren. Ich hätte diesen Anruf nicht geduldet und hätte ihn untersagt, hätte ich die Gelegenheit dazu gehabt. Wir halten die Pressefreiheit für ein ganz hohes Gut." Die Unabhängigkeit der Berichterstattung stelle einen sehr großen Wert dar, so Dobrindt. Daran lasse er "auch nicht den geringsten Zweifel".

Der Generalsekretär weiter: "Wir haben in Bayern eine Pressevielfalt wie nirgends sonst in Deutschland. Und die bayerischen Zeitungen gehen übrigens keineswegs immer nur wohltuend mit der CSU um."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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