Trittin attackiert Merkels Europapolitik
Archivmeldung vom 06.07.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Trittin, hat die Europapolitik von Angela Merkel scharf kritisiert. "Ausgerechnet eine Kanzlerin, die das Erbe von Konrad Adenauer und Helmut Kohl zu wahren hätte, bricht mit der proeuropäischen Tradition der Christdemokraten. Hemmungslos spielt sie die nationale Karte und verhindert konstruktive europäische Lösungen, um ihre wacklige Koalition zusammenzuhalten", schreibt Trittin in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Merkel schüre "antieuropäische Ressentiments" und agiere populistisch.
"Vor EU-Gipfeln macht sie Versprechungen, die sie nicht halten kann, und versucht hinterher ihre Misserfolge als Siege zu verkaufen", so Trittin weiter. Es sei "schäbig, den hochverschuldeten Ländern mehr Zinsen abzuknöpfen, als man selber zahlt", schreibt Trittin. Nötig sei mehr Solidarität in Europa und "einen offenen Umgang damit, dass die EU eine Transferunion ist. (...) Transferzahlungen sollen gleichwertige Lebensverhältnisse für die Menschen in Europa schaffen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur