Kirsten Lühmann: Jugendliche lieber in den Bus als aufs Moped
Archivmeldung vom 08.04.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAnlässlich der Ankündigung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer auf der Verkehrsministerkonferenz in dieser Woche in Potsdam, ein Bundesland zur Erprobung des Mopedführerscheins mit 15 finden zu wollen, erklärt die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Kirsten Lühmann: Ein Modellversuch in Sachsen und Thüringen zur Frage, ob 15-jährige auf ein Moped gehören oder nicht, ist nicht der richtige Weg. 15-jährige sind äußerst risikofreudig. Sie gehören aus Sicherheitsgründen nicht auf ein Moped. Die Länder sollten lieber den ÖPNV stärken, als auf Billiglösungen zu setzen.
Verkehrsminister Ramsauer hatte angekündigt, bei der Verkehrsministerkonferenz in dieser Woche ein Bundesland zur Erprobung des "Mopedführerscheins mit 15" finden zu wollen. Nun haben sich Thüringen und Sachsen offenbar bereit erklärt, am Modellversuch teilzunehmen - zwei Flächenländer mit geringer Bevölkerungsdichte und kostenintensivem Personennahverkehr.
Letztlich entscheidet jedes Bundesland für sich, ob es ihm wert ist, auf Kosten der Sicherheit Jugendlicher herauszufinden, ob das jetzige Mindestalter von 16 auf 15 Jahre gesenkt werden muss. Kinder und Jugendliche seien schon an sich ein hohes Risiko im Straßenverkehr sagen die Fachleute. Dass die Gefahreneinschätzung, Vorbeugung und Konzentration erst mit 14 Jahren voll entwickelt ist, betonten sie immer wieder. Mit 15 Jahren fehle es ihnen an der notwendigen Erfahrung, die Fähigkeiten ausreichend anzuwenden.
Offensichtlich hegt Herr Ramsauer berechtigte Zweifel gegen die Absenkung des Mindestalters, aber er fühlt sich an den schwarz-gelben Bundestagsbeschluss gebunden. Diesem Umstand will er durch einen Modellversuch gerecht werden. Dieser Vorstoß verdient eine komplette Absage.
Quelle: SPD-Bundestagsfraktion