Auswärtiger Ausschuss rügt: Deutsche Diplomaten sind oft zu schlecht vorbereitet
Archivmeldung vom 21.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Auswärtige Ausschuss des Bundestages hat einen massiven Geldmangel im Etat des Auswärtigen Amtes (AA) beklagt und vor einer Schwächung der deutschen Diplomatie gewarnt. Deutsche Botschafter hätten viel zuwenig Zeit zur Einarbeitung.
Oft reiche sie
nicht einmal zum Lernen der nötigen Fremdsprachen als
"Mindestvoraussetzung", berichtet die "Rheinische Post"
(Freitagausgabe) unter Berufung auf das Protokoll der jüngsten
Ausschusssitzung. Jeder deutsche Botschafter müsse sich in der
Sprache des Gastlandes verständigen und auch in den dortigen Medien
auftreten können, forderte der Ausschuss.
Wegen fehlender Personalreserven hätten selbst führende deutsche
Diplomaten "wesentlich weniger Einarbeitungszeiten" als etwa die
Militärattachés aus dem Verteidigungsministerium. Man habe "mit Sorge
festgestellt, dass das Auswärtige Amt aufgrund seiner immer
unzureichenderen Mittelausstattung nicht mehr in der Lage sein
könnte, seine wesentlichen Aufgaben zu erfüllen", warnten die
Außenpolitiker.
Der Ausschussvorsitzende Ruprecht Polenz (CDU) bestätigte der
Zeitung, das Gremium habe diesen Beschluss "einmütig" gefasst. Polenz
verwies auf die deutlich bessere Vorbereitung etwa der französischen
oder britischen Diplomaten.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post