Sächsischer Landesbischof rät von Wahl der AfD ab
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor der Landtagswahl in Sachsen hat Tobias Bilz, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche, dafür geworben, Parteien der Mitte zu wählen. "Ich kann nicht empfehlen, die AfD zu wählen", sagte Bilz der "Welt". "Wir sind als Christen alle angehalten zu sagen, Nationalismus ist prinzipiell nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar."
Die AfD in Sachsen werde vom Verfassungsschutz beobachtet, weil sie sich
in Fragen der Menschenwürde nicht an die Verfassung halte, sagte Bilz.
"Im Blick auf seine Menschenwürde oder sein Verhältnis zu Gott ist es
unerheblich, zu welchem Volk ein Mensch gehört", erklärte der Theologe.
Zu
einer Gesprächsreihe mit Spitzenkandidaten lud Bilz Vertreter von AfD
und BSW bewusst nicht ein. "Mir ist es wichtig, die Parteien der Mitte
in den Fokus zu rücken. AfD und BSW ziehen ohnehin viel Aufmerksamkeit
auf sich, weil sie oft populistisch agieren. Eine zusätzliche Plattform
möchte ich ihnen nicht bieten", sagte er.
In der Debatte um den
Umgang mit illegaler Zuwanderung sprach sich Bilz für Maßnahmen aus, die
die Migration steuern, mahnte aber an, Migranten nicht als Menschen
zweiter Klasse zu behandeln. "Wir brauchen Einwanderungsregeln in
Abstimmung mit der Europäischen Union, denn das Ungeordnete gefährdet
unsere Gesellschaft", sagte der Landesbischof.
Wenn dieser
Prozess aber dazu führe, "dass eine Stimmung gegen Menschen aus anderen
Ländern oder gegen Migranten aufgebaut und verstärkt wird - gerade auch
vor Wahlen -, dann kann ich dem nicht zustimmen", so Bilz. "Menschen,
die von woanders kommen, anders oder schlechter zu behandeln, entspricht
nicht dem, was die Heilige Schrift sagt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur