Unions-Vize Connemann: Gabriel erleidet Bruchlandung mit Kartell-Kamikaze
Archivmeldung vom 12.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnions-Fraktionsvize Gitta Connemann sieht in der gerichtlich gestoppten Ministererlaubnis der Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka eine "schallende Ohrfeige" für Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Connemann: "Das Beschämende daran ist: Dieses Ende war absehbar. Der Minister wollte mit dem Kopf durch die Wand und es einigen wenigen Recht machen, wider besseren Wissens."
Gabriel trage die persönliche Verantwortung für die jetzige Entwicklung, so Connemann. Er habe sich über die Bedenken von Bundeskartellamt und Monopolkommission hinweggesetzt und die Erlaubnis "nicht als Wirtschaftsminister, sondern als SPD-Parteivorsitzender für einige Gefolgsleute" gefällt. Connemann: "Am Ende dieses Kartell-Kamikaze steht eine Bruchlandung."
Vize-Chef Güster: Gerichtsentscheidung gefährdet Hunderte Arbeitsplätze
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sieht nach der gerichtlich gestoppten Ministererlaubnis zur Edeka-Übernahme von Kaiser's Tengelmann Hunderte Arbeitsplätze gefährdet. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte NGG-Vizevorsitzender Claus-Harald Güster mit Bezug auf die Entscheidung des Oberlandesgerichtes Düsseldorf: "Die Zukunftsaussichten für die Beschäftigten haben sich mit dem heutigen Tag deutlich verschlechtert." Trotz der gestoppten Ministererlaubnis wolle die Gewerkschaft aber die bereits eingeleiteten Tarifverhandlungen mit Edeka zur Zukunft der Kaiser's-Fleischwerke fortführen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)