Thüringer SPD weist Wagenknechts Koalitionsbedingung zurück
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDrei Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen weisen Spitzenpolitiker von SPD und CDU neuerliche Bedingungen Sahra Wagenknechts für eventuelle Koalitionen mit der nach ihr benannten Partei BSW zurück.
"Verteidigungspolitische Fragen werden auf Länderebene nicht
entschieden", sagte Georg Maier, Thüringens Innenminister und
SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, dem "Tagesspiegel"
(Montagsausgabe). "Die Forderung ist ein taktisches Manöver."
Wagenknecht hatte zuvor dem RND gesagt, dass das BSW sich nur an einer
Landesregierung beteiligen werde, die die US-Raketenpläne klar ablehne.
"Die
Aussage macht deutlich, dass es BSW nicht um Thüringen oder Sachsen
geht, sondern nur um die Interessen der Parteichefin", sagte Maier dem
"Tagesspiegel": "Wagenknecht schert sich nicht um das Wohl der
ostdeutschen Länder, sondern ihr geht es um die Bundestagswahl und
persönliche Machtinteressen." Sie diktiere den Landesverbänden immer
höhere Bedingungen für eine etwaige Regierungsbeteiligung.
"Das
sind Erpressungsversuche, die insbesondere die CDU auf eine Zerreißprobe
stellen und damit schwächen sollen", sagte Vize-Regierungschef Maier
weiter. "In Thüringen wird die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf immer
mehr zur Marionette, die Weisungen direkt aus Berlin erhält."
Innerparteilich Diskussionen fänden im BSW nicht statt, "weil die
Mitgliedschaft auf wenige linientreue Personen beschränkt wird". Das
Modell der Kaderpartei sei zurück, in der eine kleine Nomenklatura unter
der Führung von Wagenknecht und Lafontaine herrsche.
Unions-Bundestagsfraktionsvize
Johann Wadephul sagte unterdessen dem "Tagesspiegel",
Koalitionsentscheidungen würden "auf der jeweiligen Ebene getroffen.
Eine Bundesregierung, an der CDU und CSU beteiligt sind, wird sich von
Frau Wagenknecht diesbezüglich nicht beeinflussen lassen."
Man
müsse mit ihr die inhaltliche Diskussion suchen. "Ihre abenteuerliche
These stellt die Dinge auf den Kopf. Tatsächlich hat Putin bereits
vergleichbare Systeme stationiert, die uns potenziell bedrohen. Ohne die
US-Waffeln wären wir daher mindestens erpressbar", sagte Wadephul: "Und
Putin zeigt jeden Tag in der Ukraine, dass er bereit ist, Krieg zu
führen. Deshalb ist die Entscheidung der jetzigen Bundesregierung
richtig gewesen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur