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CDU-Spitzenkandidatin Eisenmann kritisiert eigene Partei

Archivmeldung vom 06.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Susanne Eisenmann
Susanne Eisenmann

Foto: Ironldy
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Susanne Eisenmann, Spitzenkandidatin der CDU Baden-Württemberg für die Landtagswahl 2021, hat das Auftreten ihrer Partei scharf kritisiert. "Die CDU wird auf allen Ebenen von vielen als besserwisserisch, arrogant wahrgenommen", sagte Eisenmann der "Welt".

Gerade im Umgang mit der jungen Generation mache die Partei viele Fehler. "Die junge Generation hat bei der Debatte über das Urheberrecht eine Partei erlebt, die massiv überheblich und nicht diskussionsfähig auftrat. Das war und ist ein ganz zentraler Fehler, der mir große Sorge macht. Wir müssen wieder glaubhaft machen, dass wir den anderen auch ernst nehmen." Aus Eisenmanns Sicht hat die CDU auf allen Ebenen deutlichen Handlungsbedarf. Den Weg der Erneuerung der CDU durch die Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer lobte die Landeskultusministerin.

Allerdings rät sie dazu, sich nicht noch stärker den Konservativen anzunähern. Auf die Frage, ob man diesen Weg auch weitergehen solle, sagte Eisenmann: "Aus meiner Sicht nicht. Das ist auch nicht der Weg, den ich bei der CDU in Baden-Württemberg sehen möchte. Es ist wichtig, dass die CDU dafür steht, die Gesellschaft nicht zu spalten." Gesellschaft sei differenziert. "Nun ganz konservativ aufzutreten ist deshalb falsch. Die CDU muss zusammenführen und sich nicht mit der Frage befassen, ob sie nach rechts, nach links oder wohin auch immer integrieren will. Ich favorisiere dafür den konzentrierten Blick auf die Inhalte und stelle taktische Überlegungen weit hintan." Die Ministerin kritisierte die konservative Vereinigung Werte-Union: "Ich halte nichts davon, wenn die CDU nun plötzlich Flügel hat. Wir haben Vereinigungen, aber wir brauchen keine Flügel."

Die Werte-Union sei sehr laut, sehr präsent, aber sie repräsentiere gleichwohl "sehr, sehr wenige" in der CDU. "Ich rate zu einem gelassenen Umgang." In der Klimapolitik schließt sie sich den Vorschlägen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an: "Die Ansätze von Markus Söder gehen aus meiner Sicht durchaus in die richtige Richtung." Bei der Klimapolitik habe man sicherlich Handlungsbedarf, sagte Eisenmann mit Blick auf die Landtagswahl 2021. An den Grünen orientieren wolle sie sich aber nicht: "Wir wollen stärkste Partei werden und müssen uns ein innovatives Konzept zum Klimaschutz zutrauen, das die Gesellschaft nicht spaltet."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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