Thüringer Landtagspräsident Christian Carius: Begriffe wie "Dunkeldeutschland" erklären nichts
Archivmeldung vom 30.09.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGegen die Bezeichnung "Dunkeldeutschland" für den Osten des Landes hat sich Thüringens Landtagspräsident Christian Carius (CDU) in einem Gastbeitrag für die Ostthüringer Zeitung in Gera (Samstagausgabe) gewandt. Der Politiker tritt energisch der Botschaft bestimmter Schlagzeilen entgegen, wonach Fremdenhass und Rechtsextremismus allein ein Problem des Ostens seien.
Carius: "Solche undifferenzierte Art der Schwarzmalerei ist schon sachlich nicht gerechtfertigt. Der Osten führt gegenüber allen anderen Regionen in Deutschland in drei von elf Kategorien, das sind die Bereiche Bildung, Umwelt und Wohnen. Die Arbeitslosenquote hat sich seit 2005 halbiert, sie sinkt weiter. Seit 2007 liegt die Geburtenrate im Osten höher als im Westen." Der Landtagspräsident sieht damit die Behauptung widerlegt, es bestehe die Gefahr, dass durch extreme Bestrebungen der Aufschwung in den neuen Ländern ausgebremst werde. Der CDU-Politiker weiter im Gastbeitrag für die OTZ wörtlich: "Es geht nicht darum, dort etwas schönzureden, wo es nichts schönzureden gibt: Fremdenhass und Gewalt sind scharf zu verurteilen. Dennoch wird hier ein schiefes Bild gemalt. Denn die große Mehrheit der Ostdeutschen ist weder fremdenfeindlich noch rechtsextrem. Im Gegenteil, Weltoffenheit ist weder in West noch Ost ein Fremdwort. Es gibt kein dunkles und kein helles Deutschland - weder hier noch dort! Begriffe wie "Dunkeldeutschland" erklären nichts."
Quelle: Ostthüringer Zeitung (ots)