Haseloff wirbt für Beibehaltung von Solidaritätszuschlag

Bild: Charles Krüger (www.charleskrueger.de) / Eigenes Werk
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat seine Partei aufgefordert, den Solidaritätszuschlag beizubehalten. "Ehe wir uns eine neue Steuer einfallen lassen, um unseren Sozialstaat zu finanzieren, sollten wir den Solidaritätszuschlag noch eine gewisse Zeit prolongieren", sagte der Regierungschef dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Wir müssen da pragmatisch sein", so Haseloff. "Insbesondere in dieser
schwierigen Wirtschaftslage können wir es uns nicht leisten, auf
Einnahmen zu verzichten."
Der Solidaritätszuschlag diente
ursprünglich vor allem zur Bewältigung der Kosten für die
Wiedervereinigung. Seit 2021 zahlen ihn aber nur noch Gutverdiener und
Unternehmen. Die Union hatte im Wahlprogramm versprochen: "Wir schaffen
den restlichen Solidaritätszuschlag ab. Er hat seine Aufgabe längst
erfüllt, ist fast 35 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mehr zu
rechtfertigen und belastet Unternehmen, Fachkräfte und Sparer."
Das
Bundesverfassungsgericht hatte am Mittwoch eine Verfassungsbeschwerde
von sechs FDP-Politikern gegen den Solidaritätszuschlag zurückgewiesen.
Zur Begründung hieß es, dass eine solche Ergänzungsabgabe einen
aufgabenbezogenen finanziellen Mehrbedarf des Bundes voraussetze, dieser
durch den Gesetzgeber allerdings nur in seinen Grundzügen zu umreißen
sei. Im Fall des Solidaritätszuschlags sei dies der
wiedervereinigungsbedingte finanzielle Mehrbedarf des Bundes. Ein
offensichtlicher Wegfall des Mehrbedarfs des Bundes könne auch heute
noch nicht festgestellt werden, so die Karlsruher Richter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur