Frau Merkels Sonne sinkt bereits wieder - Regierung muss auf Mehrwertsteuererhöhung verzichten
Archivmeldung vom 22.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den heute vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bekannt gegebenen Konjunkturindex, der das siebte Mal in Folge gesunken ist und den niedrigsten Stand seit fünf Jahren erreicht hat, erklärt der Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine:
Während Bundeskanzlerin Merkel sich gestern noch in einem
vermeintlichen Wirtschaftsaufschwung sonnte - "Die Wende zum besseren
ist geschafft", so die Kanzlerin - sind die Finanzmarktanalysten
bereits wieder aus den wolkigen Höhen eines herbei gebeteten
Wirtschaftsaufschwungs auf den harten Boden der Realität
zurückgekehrt. Sie gehen davon aus, dass der Aufschwung in
Deutschland seinen Höhepunkt bereits überschritten hat. Ihre
Begründung für den Konjunkturpessimismus: Die Mehrwertsteuererhöhung
und eine sich abschwächende Weltwirtschaft.
Um die Menschen nicht noch weiter zu belasten und zu verunsichern,
fordern wir die Bundesregierung dazu auf, auf die von ihr
beschlossene Mehrwertsteuererhöhung zu verzichten. Hierzu hat DIE
LINKE. bereits eine parlamentarische Initiative vorbereitet.
Ich kann nur wiederholen, dass es ohne eine Verbesserung der Masseneinkommen keinen Wirtschaftsaufschwung geben wird, der diesen Namen auch verdient, also auch zu einem spürbaren Abbau der Arbeitslosigkeit beiträgt. Die Löhne, Gehälter und ausbezahlten Sozialleistungen entsprechen mit insgesamt etwa 980 Mrd. Euro nahezu der Hälfte unseres Sozialprodukts. Laut Bundesbank sinken diese so genannten Masseneinkommen seit über einem Jahr.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.