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DGB kritisiert "Zwei-Klassen-Gesellschaft in Weiterbildung"

Archivmeldung vom 22.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Logo
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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) prangert ungleiche Chancen in der Weiterbildung in Deutschland an. "Deutschland ist in Sachen Weiterbildung immer noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Bislang gelte viel zu oft das Prinzip "Wer hat, dem wird gegeben", fügte sie hinzu. "Wer geringfügig beschäftigt ist, keinen guten Schulabschluss oder keinen Berufsabschluss hat, bekommt auch später deutlich weniger die Chance zur Weiterbildung", sagte Hannack. "Politik und Arbeitgeber sind gefragt, dies zu ändern", forderte sie. In einer noch unveröffentlichten Analyse des DGB zur sozialen Spaltung in der Weiterbildung, über die die RND-Zeitungen berichten, verweist der Gewerkschaftsbund auf Zahlen des Bundesbildungsministeriums.

Demnach haben im Jahr 2018 mit 78 Prozent deutlich mehr Führungskräfte an einer Weiterbildung teilgenommen als An- und Ungelernte (44 Prozent). Weitere Erkenntnisse, die der DGB auf Grundlage der Ministeriumszahlen anführt, sind: Arbeitslose nehmen seltener an Weiterbildung teil als Erwerbstätige. Bei den älteren Menschen fällt die Beteiligung an Weiterbildung geringer aus. Nahmen laut Bundesbildungsministerium im Alter von 25 bis 34 Jahren im Jahr 2018 58 Prozent an Weiterbildung teil, so waren es bei den 55- bis 64-Jährigen 47 Prozent. "Junge Menschen mit maximal einem Hauptschulabschluss (39 Prozent) nehmen deutlich seltener an Weiterbildung teil, als die Erwerbstätigen mit hohem Schulabschluss (69 Prozent)", heißt es zudem in der DGB-Analyse.

In Zeiten des Strukturwandels müssten in den Betrieben Kompetenzen der Berufsberatung und der beruflichen Begleitung aus- und vielerorts neu aufgebaut werden, heißt es im Fazit der Studie. "Daher sollten auf der Seite der Betriebs- und Personalräte und Vertrauensleute, Kolleginnen und Kollegen zu betrieblichen Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren weitergebildet werden", lautet eine Forderung in dem Papier. Darüber hinaus dringt der DGB auf die Einführung eines Transformationskurzarbeitergeldes. Es soll die Möglichkeit schaffen, Kurzarbeit und Qualifizierung miteinander zu verknüpfen. "Zur Stärkung von Weiterbildung im Betrieb ist die Mitbestimmung zentral", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Hannack. "Wer von Beschäftigungssicherung redet, muss auch die Frage der Qualifikation der Beschäftigten mit einbeziehen", ergänzte sie. "Betriebsräte brauchen deshalb ein generelles Initiativ- und Mitbestimmungsrecht bei Personalplanung, Beschäftigungssicherung und Qualifizierung", sagte Hannack.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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