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Ehemaliger EZB-Chefvolkswirt warnt vor Krise "neuer Dimension"

Archivmeldung vom 16.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de

Der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hat vor einer Krise von "neuer Dimension" gewarnt. "Das jahrelange Niedrigzinsumfeld und erst recht negative Zinsen verleiten fast zwangsläufig dazu, dass Investoren bei der Suche nach Rendite Risiken eingehen, die sie nicht voll überschauen und die sie auch nicht meistern können, wenn diese Risiken plötzlich eintreten", sagte Issing der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Das bedeute: "Die derzeitigen Kurse vieler Anlagen spiegeln nicht die Risiken wider, die dahinterstehen." Die EZB habe sich auf einen "gefährlichen Weg" begeben, sagte Issing der FAS. Man nähere sich einer Situation, in der die negativen Nebenwirkungen der Geldpolitik die positiven Effekte überwögen. "Die Folgen der Niedrigzinsen spüren Banken, Versicherer und Pensionsfonds - also der gesamte Finanzsektor. Die ursprüngliche Absicht, die Banken durch Negativzinsen zur stärkeren Vergabe von Krediten zu animieren und so die Wirtschaft anzukurbeln, verkehrt sich also mit fortschreitender Zeit in ihr Gegenteil." Viele junge Leute sorgten sich zu Recht, ob sie in der Lage sein werden, unter diesen Umständen noch hinreichend fürs Alter vorzusorgen, so Issing.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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