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Polizei warnt vor sozialen Unruhen in Deutschland

Archivmeldung vom 10.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach den massiven Ausschreitungen in den britischen Hauptstadt London warnt der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, vor britischen Verhältnissen auch in Deutschland und fordert Konsequenzen für die Polizei. Der "Bild-Zeitung" sagte Wendt: "Die Ausschreitungen sind das Ergebnis von krimineller Energie, Verachtung gegenüber dem Staat und sozialer Ausgrenzung einzelner Bevölkerungsschichten." Diese "hoch explosive Mischung" sei auch in Deutschland vorhanden.

Insbesondere in Großstädten wie Hamburg und Berlin könnten "aus nichtigen Anlässen rasch derartige Brennpunkte entstehen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind". Als Beispiel verweist Wendt auf die Proteste rund um den 1. Mai.

SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz hält hingegen eine Eskalation wie in Großbritannien in Deutschland für "eher unwahrscheinlich". Der "Bild-Zeitung" sagte Wiefelspütz: "Wir haben eine bessere Absicherung für sozial Schwache und nicht so verarmte Stadtviertel wie Großbritannien." Der SPD-Innenexperte warnt jedoch davor die Gefahr sozialer Unruhen zu unterschätzen. "Der 1. Mai in Berlin und Hamburg zeigt, was bei uns möglich ist", so Wiefelspütz weiter.

Innensenator Körting sieht Berlin für den Fall von Krawallen gut gerüstet

Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sieht Berlin für den Fall von Ausschreitungen ähnlich wie in London gut gerüstet. "Wir hoffen, dass wir nicht in solch eine Situation kommen. Sollten jedoch in Berlin ähnliche Krawalle wie in englischen Städten auftreten, könnten wir in kürzester Zeit durch Unterstützung der Bereitschaftspolizeien der anderen Bundesländer und des Bundes eine hohe Polizeidichte erlangen", sagte Körting der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Die Bundesrepublik verfüge über eine hohe Polizeidichte, so Körting, außerdem gelte das System der sich gegenseitig unterstützenden Bereitschaftspolizeien der Länder und des Bundes, so dass bei Vorfällen dieser Art in Deutschland in kurzer Zeit Unterstützung von anderen Bundesländern und der Bundespolizei bereitstünde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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